Nicole Ng in der Mitte des Bildes, vordere Reihe, 3.v.L., mit den anderen Teilnehmenden der diesjährigen Philosophie-Olympiade (Foto: Lara Gafner, Schweizer Philosophie-Olympiade).

Kantischülerin Nicole Ng im Final der Philosophie-Olympiade

Was bedeutet das alles? Ist das ethisch korrekt? Was heisst «logisch»? Und warum? Im Final der jährlichen schweizweiten Philosophie-Olympiade philosophierten 13 von ursprünglich 140 Kandidatinnen und Kandidaten während vier Tagen gemeinsam an der Uni Bern. Mit von der Partie war auch Nicole Ng aus Reichenburg, die an der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) bald die Matura abschliesst. Sie hat es bis ins Final einer Wissenschafts-Olympiade geschafft.

«Kann Kunst schädlich sein?» Mit ihrem Essay überzeugte Nicole Ng die Jury der Philosophie-Olympiade. Sie wurde im Januar zum Halbfinal nach Wetzikon eingeladen. Dieses Jahr reichten 140 Schülerinnen und Schüler einen Text ein. Neben Nicole Ng schrieben im Halbfinal noch 41 Schülerinnen und Schüler einen weiteren Essay und nahmen an einem Workshop teil. Nicole Ng war ziemlich überrascht überhaupt ins Halbfinal zu kommen. Noch grösser war ihre Freude, als sie erfuhr, am Final teilnehmen zu können – als eine von nur 13 Schülerinnen und Schülern schweizweit!

Philosophie, ganz praktisch
Im Final wurde während vier Tagen in unterschiedlichen Workshops das philosophische Handwerk gemeinsam geübt, das sokratische Gespräch gepflegt, Neues gelernt und diskutiert. Philosophisches wurde vertieft und es wurde über den Tellerrand hinausgedacht: Es gab Inputs zu Ökologie und Wissenschaftstheorie oder es wurde ganz «praktisch» (und vielleicht mit etwas Ironie) diskutiert, wie man einen guten Essay schreibt. Mit geschärftem philosophischem Verstand gings am Samstag ins Final, wobei in vier Stunden ein Essay zu einem der vier vorgegebenen Zitate verfasst werden sollte. Nicole Ng schrieb über das Zitat von Nelson Goodman: «Realität in einer Welt ist [...] grösstenteils eine Sache der Gewohnheit». Sie beschrieb, wie schlechte «Gewohnheiten» als Vorurteile Realitäten schaffen, die Horizonte begrenzen und diskriminieren. Nicole Ng schaffte es in der Schlussrunde mit ihrer Argumentation zwar nicht auf den ersten Platz, blickt aber dennoch mit Freude auf die vergangenen Tage zurück: «Es war sehr toll, lehrreich und hat Spass gemacht!» Sie werde die Erfahrungen in lebhafter Erinnerung bewahren, vor allem die Gespräche mit den anderen Finalistinnen und Finalisten. Nicole Ng wünschte sich nur, die Schulen und Kantone machten das Format der Wissenschafts-Olympiaden noch bekannter – egal in welchem Fach. Die gibt es ja in diversen Disziplinen.

Begegnungen, Austausch, gemeinsam weiter Denken
Es wird deutlich, dass nicht nur Wissen und Wettbewerb an den Wissenschafts-Olympiadien wichtig sind. Auch die Begegnungen mit anderen Interessierten werden gepflegt. So blieb, erzählt Nicole Ng, an den vier gemeinsamen Tagen Raum fürs Kennenlernen, gemeinsame Debattieren und Denken. Nicht nur das sokratische Gespräch, sondern auch das platonische Gastmahl kamen dabei nicht zu kurz. Nicole Ng schliesst im Frühsommer an der KSA das Gymnasium ab. Auf die Frage, ob sie Philosophie studieren werde, reagiert Nicole Ng mit einem Lachen, antwortet mit einem Nein und dem Hinweis, dass sie aber auf jeden Fall weiterhin – selbständig – philosophieren und denken wird.

Die Schulleitung, die Lehrerschaft und die Mitarbeitenden der KSA gratulieren Nicole Ng ganz herzlich zu diesem grossartigen Resultat!

Weitere Informationen: https://philosophy.olympiad.ch/de/

 
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